Flexible Vorrichtungen clever abgenullt

Ein ungarischer Mittelständler fertigt Aluminium-Druckguss­teile und bearbeitet diese anschließend zu äußerst relevanten Bauteilen für das Who-is-Who der Automobil- und Großindustrie. Mithilfe effizienter Nullpunktspanntechnik von AMF entsteht aus einem cleveren Vorrichtungsbau ein multifunktionales System für das Werkstückspannen auf dem Maschinentisch. Das ist so flexibel, dass die Maschinen für Großserien und Kleinserien gleichermaßen schnell gerüstet werden können. Da staunen auch die namhaftesten Kunden.

Mit flexibel einsetzbarer AMF-Nullpunktspanntechnik spannt ein hochmodern ausgestatteter ungarischer Hersteller und Verarbeiter von Aluminium-Druckgussrohteilen Gussteile zwischen 30 g und 5500 g. Was mit einzelnen Pilotprojekten und einfachen hydraulischen Spannelementen von AMF beginnt, ist durch konsequente Weiterentwicklung zu wirkungsstarker Spanntechnik mit Automatisierung und Nullpunktspannsystemen ausgebaut worden. Diese haben die Rüstzeiten so massiv gesenkt, dass die Maschinenauslastung extrem angestiegen ist. Inzwischen ist die Spanntechnik so flexibel und teils automatisiert, dass die Maschinen für kleine Stückzahlen, wie für einen Bentley, genau so effizient gerüstet werden können, wie für Großserienfahrzeuge von VW.

Großes AMF-Sortiment vereinfacht Beschaffung und Logistik

Heute sind 15 Bearbeitungszentren mit modernster Nullpunkt-Spanntechnik von AMF ausgestattet. Das war nicht immer so. Am Anfang, 2015, waren es nur einfache Winkelspanner. Aber ein cleverer Konstrukteur für den Vorrichtungsbau gab sich damit nicht zufrieden. Er wollte die Spanntechnik weiter optimieren und flexibilisieren. Und so wurde in vielen beratenden Gesprächen die Möglichkeiten der AMF-Nullpunktspanntechnik erörtert und schließlich umgesetzt.
Inzwischen sind die Vorrichtungen auf über 200 gewachsen. Die sind allesamt mit Bolzen zur Aufnahme in der Nullpunktschnittstelle ausgestattet. Die von den Ungarn entwickelten Vorrichtungen beinhalten zunächst für jede Maschine eine Grundplatte, die über die Spannbolzen von den Nullpunktspannmodulen aufgenommen werden. AMF konnte dabei mit vielen Tipps und einen großen Teilesortiment effizient weiterhelfen. Im Einsatz sind zum Beispiel Schwenkspanner, Spannarme, Schließventile und Druckspeicher genauso wie Schnellkupplungen, Manometer, Vertikalspanner oder Abstützelemente und Rohrleitungen sowie die Kupplungsnippel für die Mediendurchführungen. Dass AMF so viele Teile in seinem Sortiment führt, hat dem Kunden natürlich sehr geholfen und die Beschaffung sowie die Logistik stark vereinfacht.

Zeitversetztes Ansteuern als besondere Extrafunktion

Für maximale Flexibilität sorgen dabei vier Varianten an Vorrichtungen mit Druckregelventilen und mehreren Mediendurchführungen auf den Grundplatten. So können zum Beispiel alle Verbraucherkreise mit unterschiedlichem Druck angesteuert werden. Und ein besonderer Clou: Sie können auch zeitverzögert – also nacheinander - angesteuert werden. Durch diese Möglichkeit lassen sich auch Werkstücke mit komplexen Geometrien sicher und automatisiert spannen. So können für die Aufnahme eines Werkstücks beispielsweise zunächst die Abstützelemente ausgefahren und erst danach die Spannvorrichtungen geschlossen werden.
Die nötige Kraft für eine sichere Fixierung bringen die Nullpunkt-spannmodule K 10 mit. Je vier davon ziehen auf der Grundplatte die Spannbolzen mit je zehn Kilonewton ein. Das passiert mit fünf Mikrometer (5 µm) Toleranz sehr zuverlässig und wiederholgenau. Danach verschließen die kleinen Kraftpakete die Spannbolzen hydraulisch sicher und halten sie mit hohen 25 kN Federkraft fest. Weil die Bolzen nach dem Spannen mechanisch verriegelt sind, können die Druckleitungen nach dem Spannvorgang jederzeit abgekoppelt werden. Zum hydraulischen Öffnen genügt ein Betriebsdruck zwischen 50 und 60 bar.

Weltweit loben Kunden die ungarische Zuverlässigkeit

Weil ein zusätzlicher Druckspeicher eingesetzt wird, können die Vorrichtungen außerhalb der Maschine hauptzeitparallel beladen werden. Das ermöglicht eine ideale Vorbereitung, denn die Bauteile werden auf der Vorrichtung in gespanntem Zustand in die Maschine übergeben. So sind die Rüstzeiten von den Maschinenlaufzeiten entkoppelt und sorgen für maximale Effizienz. Schließlich kommen die Bauteile aus jährlich mehr als 4000 Tonnen Aluminium von den 42 überwiegend vollautomatisch produzierenden Druckgießmaschinen mit hoher Taktzahl zur Weiterverarbeitung. Denn die Verarbeitung muss mit Stückzahlen zwischen zehn und 15.000 Stück pro Woche sowohl kleine als auch große Serien bewältigen. So entste¬hen daraus beispielsweise Fahrwerksteile, Motor und Getriebelager und Elektronikgehäuse aber auch komplexe Klimakompressorteile, Scheinwerfer- oder Thermostatgehäuse. Die liefern die Ungarn meist als 1st-tier-Zulieferer weltweit in Werke von OEMs. Dazu gehören zum Beispiel BMW, Bentley und Porsche aber auch VW, BASF oder Boge. Und die sind voll des Lobes von so viel ungarischer Kreativität, Innovationskraft und Liefertreue. Nicht zuletzt dank AMF-Nullpunktspanntechnik gelingt das zuverlässig.

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